Ohne Eltern geht es nicht!

Informationen zur Eingewöhnung Ihres Kindes in die Tagespflege

Liebe Eltern!

Ihnen fällt es sicher schwer, sich von Ihrem Kind  zu trennen. In dieser Phase der Veränderung im Leben Ihres Kindes möchten ich Ihnen und Ihrem Kind helfen, sich an mich zu gewöhnen.

Für Ihr Kind sind sie als Mutter oder Vater die wichtigsten Bezugspersonen. Nur Sie können Ihrem Kind in der ersten Zeit durch Ihre Anwesenheit in der neuen Umgebung die Sicherheit geben, die es für seine Eingewöhnung in die Tagespflege braucht. Jedes Kind reagiert unterschiedlich auf ungewohnte Situationen. Das eine Kind braucht kürzere, das andere Kind längere Zeit, um sich in den neuen Räumen und unter neuen Kindern und Erwachsenen wohl zu fühlen.

 Nach meinen Erfahrungen hat sich folgender Ablauf für die Eingewöhnung in die Krippe/Tagespflege bewährt:

  1. Tag

Wenn Sie mit Ihrem Kind zum ersten Mal zu den Kleinen Raupen kommen, stürmen sehr viele neue Eindrücke auf Ihr Kind ein. Es ist deshalb völlig ausreichend, wenn Sie mit Ihrem Kind eine bis anderthalb Stunden bleiben. Im Aufnahmegespräch legen wir die optimale Zeit für Ihr Kind fest. Dies kann vormittags oder auch nachmittags sein. Beobachten Sie Ihr Kind und warten Sie, bis es Interesse an der neuen Umgebung zeigt. Ihr Kind hat die Fähigkeit, Sie als „Sicheren Hafen“ zu benutzen, von dem aus es neue Bindungen aufbaut.

                                               Kind

                        Mutter                                  Tagesmutter

  1. Tag

Möglichst zum gleichen Zeitpunkt wie am Vortag kommen Sie mit Ihrem Kind wieder zu Besuch in die Gruppe. Auch dieses Mal reicht die Dauer von ungefähr einer Stunde, damit Ihr Kind mit Ihnen gemeinsam neue Eindrücke sammeln kann. Bitte bleiben Sie Beobachter und werden Sie nicht zum Spielpartner in der Gruppe.

  1. Tag

Es hängt von sehr vielen Faktoren ab, wie schnell sich Ihr Kind  eingewöhnt. Um herauszufinden, wie lange die Eingewöhnungszeit wohl dauern wird, machen wir am dritten Tag einen ersten kurzen Trennungsversuch. Bitte schleichen Sie sich nicht heraus, sondern verabschieden Sie sich von Ihrem Kind, z.B. „ Ich gehe auf Toilette“ oder „ Ich komme gleich wieder“. Warten Sie dann nicht auf die Reaktion Ihres Kindes, auch wenn Ihnen dies schwer fällt. Verlassen Sie gleich nach der Verabschiedung den Raum und warten einen kleinen Moment in der Garderobe. ( max. zehn Minuten) Verlassen Sie nicht das Haus! Sollte Ihr Kind  zu weinen beginnen, werde ich versuchen es zu trösten. Beruhigt sich Ihr Kind nach kurzer Zeit nicht, werden Sie sofort wieder in die Gruppe geholt.

  1. Tag

Nur wenn Ihr Kind sich beim Trennungsversuch am dritten Tag von mir hat trösten lassen, gehen wir davon aus, dass die Trennungszeit Ihres Kindes erweitert wird. Auch in diesem Fall bleibt Ihre Anwesenheit in der Tagespflege notwendig, damit ich Sie bei Bedarf holen können. Sie sollten z. B. dabei sein, wenn das Kind am Mittagessen teilnimmt. Wenn Ihr Kind sich beim ersten Trennungsversuch am Vortag  nicht trösten lies, sollten Sie mit Ihrem Kind weiterhin gemeinsam am Gruppengeschehen teilnehmen, es in der Tagespflege wickeln und füttern bzw. es in Ihrem Beisein am Mittagessen teilnehmen lassen. Danach gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach Hause. Lassen Sie sich nicht entmutigen! Ihr Kind braucht noch etwas Zeit!

  1. Tag

Wenn der fünfte Tag ein Montag ist, sollten Sie an diesem Tag keinen Trennungsversuch unternehmen. Ihr Kind muss sich nach dem Wochenende erst wieder eingewöhnen. Kommen Sie wie an den vorherigen Tagen zur gleichen Uhrzeit, aber verlängern die Dauer Ihres Aufenthaltes. Hat Ihr Kind den ersten Trennungsversuch gut überstanden, werden an den darauf folgenden Tagen (vierter und fünfter Tag) die Trennungsversuche wiederholt und die Dauer erweitert.

  1. Tag

Montags nie! Wenn zwischen Ihrem heutigen und dem letzten Besuch kein Wochenende liegt, können Sie den Trennungszeitraum schon erweitern. Wenn dieser Tag allerdings auf einen Montag fällt, sollte an diesem Tag kein Trennungsversuch stattfinden. Wenn Ihr Kind sich von mir trösten lässt, dann können Sie schon über einen längeren Zeitraum Ihr Kind alleine bei mir lassen.. -> Seien Sie aber während dieser Zeit telefonisch erreichbar.

Wenn Ihr Kind sich nicht von uns trösten lässt, bleiben Sie weiterhin gemeinsam mit Ihrem Kind in der Gruppe. Ihr Kind braucht noch Zeit. In beiden Fällen gehen Sie am besten nach dem Mittagessen mit Ihrem Kind wieder nach Hause.

Auch wenn Ihr Kind in der zweiten Woche ohne größere Probleme alleine in der Krippe bleibt, sollten Sie es nach einem halben Tag, um die Mittagszeit, abholen. Erfahrungsgemäß können Kinder eine schrittweise Eingewöhnung am besten verkraften, d.h. eine allmähliche Steigerung der Anwesenheitszeit.

Nach Absprache mit mir werden Situationen, wie z.B. das Schlafen, den Bedürfnissen Ihres Kindes entsprechend gehandhabt.

Wie wichtig eine intensive Eingewöhnung an die neue Bezugsperson ist, haben langjährige wissenschaftliche Untersuchungen in Berlin gezeigt („Berliner Eingewöhnungsmodell“). Kinder, die ohne Eingewöhnung in die Krippe kamen, wurden erheblich öfter krank als die Kinder, die sich mit Hilfe ihrer Eltern an die Krippe gewöhnen konnten.

Gipfelstürmer brauchen ein Basislager

Und nur wenn das Kind sich gut an die neue Bezugsperson gebunden hat, hat es die Sicherheit seine Umwelt zu entdecken, zu lernen, Erfahrungen zu machen, sich zu bilden!

Ich freue mich auf Sie und auf Ihr Kind!

Planen Sie bitte zwei bis vier Wochen Zeit für die Eingewöhnung Ihres Kindes ein. Alles weitere besprechen wir im Aufnahmegespräch!